Ausschnitt Stadtplan der Stadt Saarlouis, Bearbeitung IFBV


Bestehende Durchfahrt unter der Eisenbahnline Provinzialstraße/Lauternweg – Fotos IFBV

„Wie sieht Fraulautern nach dem Brückenabriss aus“ – unter diesem Motto stand eine Informationsveranstaltung des Landesamtes für Straßenbau (LfS) am 26.09.2018 im Vereinshaus Fraulautern.

Der große Saal war fast bis auf den letzten Platz besetzt. Die Zuhörer mussten erfahren, dass die Eisenbahnbrücke in einem sehr maroden Zustand ist und daher in den nächsten Jahren abgerissen werden muss. Es wurden Pläne vorgestellt, die zeigten, dass die Eisenbahnbrücke wieder wie bisher aufgebaut werden soll, allerdings 60 cm höher. Hintergrund ist der, dass die Lebacher Straße (B 405) erst herabgestuft werden kann, wenn der Ostring als Bundesstraße ausgebaut ist. Somit muss nach den Ausführungen des LfS der Verkehrsknotenpunkt Eisenbahnbrücke auch für Lkws passierbar sein.
Abriss und Bauzeit sind auf drei Jahre veranschlagt. Es ist vorgesehen, während dieser Zeit, beispielsweise den Verkehr aus Saarwellingen kommend, durch Jahn-, Schacht- und Ulanenstraße und dann über Ensdorf zu leiten. Die Straßen sind für das zu erwartende Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt, Schäden an Straßen und Häusern sind vorprogrammiert. Noch schlimmer sind die Gefahren für die Gesundheit der Anlieger.
Schon seit Jahren erstickt Fraulautern im Fahrzeugverkehr. (Eisenbahnbrücke täglich 35.000 Fahrzeuge). Schon der Einsatz eines Feuerwehrfahrzeuges in der Lebacher Straße verursachte kürzlich für mehrere Stunden ein Verkehrschaos in großen Teilen unseres Stadtteils.
Wenn der Brückenabriss beginnt, ohne dass vernünftige Verkehrsumleitungen bestehen, sind chaotische Verkehrsverhältnisse an der Tagesordnung. Dies kann nicht akzeptiert werden.

Wir fordern daher, dass das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr alle Maßnahmen ergreift, die die weitere bauliche Verschlechterung des Brückenbauwerkes hinauszögern. Es müssen unseres Erachtens ernsthaft Möglichkeiten zur Ertüchtigung der Brücke geprüft und entsprechende Maßnahmen ausgeführt werden. Wenn der Zustand der Eisenbahnbrücke so dramatisch ist wie dargestellt, sind vermeidbare Belastungen, die die Tragfähigkeit negativ beeinflussen, drastisch zu reduzieren. Wir fordern die sofortige Sperrung der Eisenbahnbrücke für Fahrzeuge schwerer als 3,5 t (ausgenommen Feuerwehr, ÖPNV).

Es sollte umgehend geprüft werden, ob eine bereits bestehende Verbindung von der Provinzialstraße unter der Pkw-Eisenbahnunterführung zum Lauternweg ausgebaut werden kann und ob eine Anbindung zur B 51 neu darstellbar ist. Alle erforderlichen Maßnahmen zur Ausführung sollten ohne Verzögerung eingeleitet werden. Dies wäre ein Teilziel zur Schließung des Ostrings.

Mit der Bundeswehr sollte Einvernehmen darüber erzielt werden, dass während der Abriss-/Bauphase der Eisenbahnbrücke die von der Kreisstadt Saarlouis mitfinanzierte Bergetransportstraße vom Durchgangsverkehr benutzt werden kann.

Der Ostring (B 269-G20-SL) ist seit 2004 und 2016 erneut im Vordringlichen Bedarf des Bundes eingestellt. Gemäß einem uns vorliegenden Antwortschreibens des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung von 2011, ist die Oberste Straßenbaubehörde des Saarlandes, das Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr in Saarbrücken, für die Planungen zuständig. Wir sehen daher das Ministerium in der Pflicht, die erforderlichen Planungen für die OU Saarlouis-Fraulautern mit Anbindung an die B 51 neu mit höchster Priorität voranzutreiben.

Sollte die Eisenbahnbrücke wieder in der jetzigen Form aufgebaut werden, wird die Zukunft unseres Stadtteils für die nächsten Generationen verbaut: Der Durchgangsverkehr wird weiter zunehmen und die Attraktivität unseres Stadtteils in Frage gestellt. Daher brauchen wir dringend den Ostring mit Anbindung an die B 51 neu als Bundesstraße. Der Durchgangsverkehr kann nach dessen Fertigstellung das Ortszentrum umfahren und die B 405 (Lebacher und Bahnhofstraße) zurückgestuft werden.

Das Thema Eisenbahnbrücke tangiert auch einen Großteil der geplanten Maßnahmen „Soziale Stadt, Stadtteil Fraulautern“. Aus diesem Grund müssen Entscheidungen über den Verlauf der Straßenführung nach dem Brückenabriss baldmöglichst erfolgen, damit Planungen in Sachen Stadtteilzentrum erfolgen können.
IFBV/NZ

Schaubild: Ausschnitt aus dem Stadtplan der Kreisstadt Saarlouis, Markierungen und Eintragungen IFBV
Anmerkungen: Teile des Ostringes sind zum Teil fertig. Die weitere Trassenführung steht nur zum Teil fest. Die Markierungen sind nur eine denkbare Möglichkeit.
Nach Fertigstellung der neuen Autobahnbrücke über die A 8 erfolgt der Weiterbau der B 51 neu ab Fraulautern an Roden vorbei zur Anbindung an die A 8.