Historie der Pfarrei „Heilige Dreifaltigkeit“

Wir wollen uns erinnern an die lange und wechselvolle Geschichte der „Heiligen Dreifaltigkeit“ in Fraulautern:

Die Quellen berichten, dass im Jahre 1129 der Adelige Graf Adalbert seine Besitzungen im heutigen Fraulautern an den damaligen Trierer Erzbischof übergab. Die Überlieferung erzählt, dass Adalbert auf der Jagd seinen kleinen Sohn verloren habe, der sich in den großen Waldungen der Umgebung verlaufen hatte. Da alles Suchen nach dem vermissten Kind erfolglos blieb, machte der verzweifelte Adalbert das Gelübde, dass er an der Stelle, an der er seinen Sohn lebendig oder tot wieder finden würde, ein Kloster stiften wird. Als man nach zwei Jahren die Leiche des Kindes an der Mündung des Fraulauterner Baches in die Saar fand, erbaute dort der Adelige auf seinem Besitz Lutre zur Ehre der Heiligsten Dreifaltigkeit und zur Erinnerung an sein totes Kind eine erste Kapelle, die zur Keimzelle des späteren Klosters Fraulautern wurde. Bereits das erste Konventssiegel des Klosters, bezeugt aus dem Jahre 1225, trug das Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit, welche Schutzpatron des Klosters war.

Die Geschichte des Pfarrortes Fraulautern ist noch älter, geht bis in das 10. Jahrhundert zurück. In einer Urkunde über eine Verordnung des Ruotbertus von Trier, der von 931 bis 956 Bischof von Trier war, wird Fraulautern erstmals urkundlich erwähnt. Durch diese Verordnung wurden die Pfarrei in Fraulautern sowie die umliegenden Pfarreien verpflichtet, am Sonntag nach Christi Himmelfahrt nach dem Kloster Mettlach zu wallfahrten.

Eine trierische Urkunde aus dem 13. Jahrhundert, welche die verpflichteten Pfarreien aus früheren Urkunden wörtlich übernahm, spricht ausdrücklich von „ecclesiae parochiales“, also von Pfarrkirchen.

Diese Pfarrkirche unterstand dem Patronat der „Heiligen Dreifaltigkeit“. Sie war Vorläuferin der im Jahre 1540 konsekrierten Apollonia-Kirche, die auf den Trümmern eben dieser Kirche neu errichtet wurde.

Das hochadelige Damenstift Fraulautern hatte sein eigenes Gotteshaus, das um 1739 an gleicher Stelle der in den Wirren des 17. Jahrhunderts schwer gelittenen alten Klosterkirche neu aufgebaut wurde und von dieser Zeit an mehr und mehr als Fraulauterner Pfarrkirche betrachtet wurde.

In den Stürmen der Französischen Revolution war das Kloster aufgehoben worden. Trotzdem wurde die ehemalige Klosterkirche im Jahre 1814 zur Pfarrkirche bestimmt.

Im Jahre 1893 wurde der Grundstein für eine neue Pfarrkirche „Heilige Dreifaltigkeit“ gelegt, bereits 2 Jahre später konnte diese neue Pfarrkirche konsekriert werden. Den Ersten Weltkrieg überstand die neue Pfarrkirche unbeschädigt, umso größeren Schaden nahm die Kirche im Zweiten Weltkrieg, während der schweren Kämpfe in Fraulautern im Winter 1944/45. Die Kirche wurde – wie Fraulautern auch – völlig zerstört.

Die 1944 evakuierte Bevölkerung von Fraulautern kehrte im Sommer 1945 nach Fraulautern zurück, erste Sonntagsgottesdienste fanden in zwei kleinen Räumen in den Trümmern des Hotels zur Post statt. Schon bald erfolgte der Bau der Notkirche, ein erster Gottesdienst konnte dort am Palmsonntag 1946 gefeiert werden.

Die Grundsteinlegung zum Bau einer neuen, der jetzigen Pfarrkirche, auf den Fundamenten der im Krieg zerstörten Pfarrkirche von 1895 erfolgte 1949, ein erster Gottesdienst in der überfüllten und noch im Rohbau stehenden Kirche konnte im September 1950 gefeiert werden, zehn Jahre später wurde die jetzige Pfarrkirche konsekriert.

Eines der heutigen Wahrzeichen von Fraulautern, der neue Kirchturm von „Heilige Dreifaltigkeit“, wurde im Dezember 1954 mit feierlichem Geläut eingeweiht.

Für das Gemeindeteam Hl. Dreifaltigkeit, Ralf Bergum