Gruß aus Fraulautern – Erinnerungen eines Lausbuben

Mit diesem Titel bringt das Mitteilungsblatt „Unsere Heimat“ die Veröffentlichung von Notizen von Johann Huffer aus Fraulautern, der von 1907 – 1994 in Fraulautern gelebt und gewirkt hat. Die Familie von Johann Huffer ist vielen nicht mehr ganz jungen Fraulauternern bekannt unter dem Spitznamen Scholé.
Der Sohn Heinrich hatte die sehr umfangreichen Notizen seines aufbereitet und einen Teil davon dem Mitteilungsblatt des Landkreises zur Verfügung gestellt.
Das Heimatblatt veröffentlichte in der aktuellen Ausgabe auf 4 Seiten dessen Erinnerungen, die dem Leser/In sehr interessante Eindrücke aus dessen Kindheit
in Fraulautern vermitteln. Dem ein oder anderen Leser werden einige Passagen bekannt vorkommen.
Sohn Heinrich Huffer berichtet dem Autor dieses Beitrages:
Der Anfang des Geschäfts liegt in der Mühlenstraße, wo Papa einen Miniladen einrichtete. Die Idee kam ihm wahrscheinlich bei Hausen (Druckerei) in Saarlouis, wo er als unverheirateter junger Mann das Buchbinderhandwerk erlernte. Nach der Heirat wohnten die Neuvermählten in der Mittelgass, also nahe dem Elternhaus. 1939 war das Haus im Pullweg (Puhlstraße) fertig, bezogen – und bezahlt, der ideale Moment, um es wieder zu zerbomben.
Die Eltern haben nach dem Krieg (und Wiederaufbau) die Kurve nicht mehr gekriegt. Für eine Buchhandlung brauchte es mehr als Messbücher und sonstige fromme Produkte. Von Literatur hatten meine Eltern keine Ahnung, das war eine ganze Zeit auch in Fraulautern nicht nötig.

Als das Projekt eines totalen Neuaufbaus der Stadt Saarlouis (nach dem Menkes Plan) auf der Lisdorfer Au in den Amtsschubläden verschwand und die Stadt wieder aufgebaut und umstrukturiert werden sollte, schlug der Bürgermeister Johann Huffer vor, Laden und Werkstatt in die erneuerte Innenstadt zu verlegen. Für Johann war das undenkbar. Nie würde er Fraulautern verlassen und an seinem Buttik etwas verändern. Er kannte jeden Bürger von Fraulautern beim Vor- und Spitznamen, die Saarlouiser Innenstadt war für ihn schon Ausland!
Der Autor dieses Beitrages erinnert sich, dass in der Puhlstraße und in der Kreuzbergstraße zwei Läden mit Schreibwaren, Schulbüchern (also alles für den Schulbedarf – daher der Spitzname Scholé), Geschenkartikeln und dergleichen betrieben wurden. Wir waren als Kinder dort Stammkunden. Wenn die Schiefertafel zu Bruch ging musste eine neue her. Bei Scholés gab es eine neue. Für die Kommunionkinder wurden dort die Gesangbücher, Kommunionkerzen und die Rosenkränze bestellt.
Doch das ist lange Geschichte. Die Läden wurden aufgegeben. Im ehemaligen Ladenlokal in der Puhlstraße ist Jahren eine Kleiderboutique. In das Geschäft in der Kreuzbergstraße kam ein Postamt. Das ist auch schon lange Geschichte.

IFBV – NZ

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